NORDLANDKREUZFAHRT:
Kreuzfahrtgebiet: Atlantik Orkney Inseln Kirkwall
Kreuzfahrthafen: Kirkwall
Die Orkney Inseln sind ein großer Archipel, der das Gebiet Schottlands bis in das offene Meer hinein verlängert. Er besteht aus über siebzig Inseln, davon sind siebzehn unbewohnt, und keine gleicht der anderen. So wurden erstmals die Orkney Inseln von den Atlanten beschrieben und so stand es auch in deutschen Lexika. Wenn sie so vorgestellt werden, konnten sie als recht ungastlicher Ort erscheinen, das trifft aber auf die Orkneyinseln und insbesondere auf Kirkwall, Hauptstadt und gleichzeitig einer der wichtigsten Hafen Nordschottlands, keineswegs zu. Diese Inseln sind friedlich und ruhig, bieten aber vor allem ein absolut wunderbares Szenarium. Es verbindet auf gewisse Weise die Charakteristiken der nicht weit entfernten Highlands mit den Traditionen der Küstenorte Nordschottlands.
Der größte Teil der Geschichte der Orkney Inseln wurde nie niedergeschrieben, denn all die dramatischen Geschehnisse,
die Schottland erschüttert haben, haben sich irgendwie weit von hier entfernt abgespielt. Das Interessanteste, was man von der
Zusammensetzung dieses Archipels wissen muss, ist zweifelsohne seine Geologie: Bedeutende Fossilienfunde haben gezeigt, dass der
Meeresarm, der die Inseln voneinander trennt, vor vielen tausend Jahren ein großer Süßwassersee war.
Erdbeben oder andere geologische Bewegungen haben die Erdoberflache gesenkt und den Zusammenfluss des Sees mit dem Ozean bewirkt, so
dass dieser Archipel entstanden ist. Das Leben hat hier sehr früh, und zwar mit der Entstehung von einer der bedeutendsten Kulturen der
Welt, begonnen. Es genügt daran zu denken, dass sich in Papa Westray noch Knap of Howar befindet, dessen Realisierung im Grunde ein
Mysterium wie Stonehenge ist.
In Wirklichkeit musste dies eine Behausung sein, und wenn das der Fall wäre, so wurde es sich um das älteste Haus Europas handeln,
alter noch als die ägyptischen Pyramiden.
In Orkney und in Midhowe Cairn wurden ebenfalls Funde vorgeschichtlicher Kulturen nachgewiesen. Hier wurde zum Beispiel ein großer
Friedhof gefunden, der aus einer Zeit von mehreren Jahrhunderten vor Christi Geburt stammt. Die Orkney Inseln sind
auch von einem gewissen Mysterium bezüglich ihrer eigenen Kultur umhüllt. Dafür sprechen Dörfer wie Skara Brae oder mysteriöse Symbole
wie der Ring of Brodgar, ein Kreis aus Steinen, der einem rituellen Weg, einem Plan oder auch einer uralten Form religiöser Kultstätte
gleicht.
Auch für spätere Kulturen gibt es auf dem gesamten Archipel sehr zahlreiche Anzeichen: Broch of Gurness und Midhowe sind zwei der
ersten, vom Menschen in Europa erbauten Festungen und legen damit ein sehr faszinierendes Zeugnis ab.
Die Orkney Inseln sind - im Gegensatz zum restlichen Schottland - vor allem von den skandinavischen Kulturen und
insbesondere von Norwegen stark beeinflusst worden. Auch die Spuren der Wikinger sind sehr klar und unverwechselbar. Viele Ortsnamen
klingen absolut norwegisch, und nicht nur das: Die St. Magnus Kathedrale ist dem einzigen Martyrer des Archipels, Magnus Erlandson,
gewidmet. Sein Name verrat bereits seine "Wikinger Herkunft". Seine Gebeine werden im Inneren des religiösen Tempels aufbewahrt.
Zwei Museen sind es, die viele Zeugnisse und Materialien über den Aufenthalt der Wikinger auf der Insel enthalten: das Orkneyinga Saga
Centre und das Barony Mills.
Die unter den britischen Einfluss geratenen Orkney Inseln erweckten bei den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts
erneut Aufmerksamkeit. Die britische Kriegsmarine hatte einige der Inseln als geheimen Zufluchtsort bestimmt. So wurde der Archipel
mehrmals Schauplatz blutiger Schiffsschlachten, von denen die furchtbarste im Jahr 1919 der deutschen Kriegsflotte des ersten
Weltkriegs den Gnadenschuss gab.
Auf dem Meeresgrund liegen viele Schiffswracks, die heute ein Paradies von Fischern und Tauchern sind. In dem kürzlich restaurierten
Stromness Museum findet man sehr viele Funde, die von diesen Schlachten und den hier zwischen Orkney und Hudson stationierten
Kriegsschiffen zeugen. Das Museum ist heute eine der außergewöhnlichsten Sammlungen von Schiffs- und Meeresfunde der Welt.
Eine letzte Erwähnung verdient das direkt in Kirkwall befindliche Wireless Museum. Es entstand aus einer
Privatsammlung und ist heute ein vielbesuchtes Kulturzentrum über Radiokommunikation. Das Museum enthält exklusives, perfekt
funktionierendes Kriegsmaterial und ein enormes Fotoarchiv.
Die Orkney Inseln verfugen auch über eine gewisse Tradition in der Erzeugung von qualitativ hochwertiger Nahrung: z. B. ausgezeichnetes Fleisch, Mollusken und Meeresfrüchte, außerdem Butter, Käse und Kekse. Dass der Whiskey DAS Nationalgetränk schlechthin ist, braucht eigentlich nicht gesagt zu werden. Die beiden beliebtesten der Highland Park und der Scapa (single malt).
Bei folgenden Seereisen kann dieser Hafen als Anlaufstation enthalten sein: