INDISCHER OZEAN KREUZFAHRT:

Kreuzfahrtgebiet: Indischer Ozean Mayotte

Kreuzfahrthafen: Mayotte

Trotz ihrer vielen Attraktionen sind die Komoren und Mayotte noch immer Reiseziele außerhalb der klassischen Touristenzentren dieser Region. Der Archipel besteht aus vier vulkanischen Inseln, die zwischen der Nordspitze Madagaskars und der mosambikanischen Küste im Indischen Ozean liegen. Zwei der Inseln, Grande Comore und Mohéli, bilden die "Islamische Bundesrepublik Komoren", während Anjouan nach dem erfolglosen Versuch des Jahres 1997 sich mit Frankreich zu vereinigen, den Weg der Sezession eingeschlagen hat. Die vierte, Mayotte, liegt noch südlicher, hat die Form eines Seepferdchens mit dem Kopf nach unten und gehört seit 1974 nicht mehr zur Bundesrepublik. Sie ist eine "Gebietskörperschaft" und gehört zu den "Französischen Überseeterritorien".
Mayotte war auch die einzige Insel des Archipels, die sich mit den Referenden von 1974 und 1976 dafür entschied, ihre Bindung zu Frankreich aufrecht zu erhalten und auf die Unabhängigkeit zu verzichten (mit 63,8% bzw. 99,4% der Stimmen). Die "Mahorais" scheinen daher ziemlich froh über ihre französische Nationalität zu sein, insbesondere hinsichtlich der zweifellosen politischen und finanziellen Vorteile, die diese mit sich bringt. Dessen ungeachtet erheben die Komoren weiterhin Anspruch auf die Insel, auch vor der UNO, und stoßen dabei immer wieder auf den Widerspruch Frankreichs, das mehrfach von seinem Vetorecht Gebrauch gemacht hat.

Mayotte besteht in Wirklichkeit aus drei Inseln: die größte ist Grande Terre mit der Hauptstadt Mamoudzou, gefolgt von Pamanzi, oder auch Petite Terre genannt, das 20 Mal kleiner ist als die Hauptinsel, und schließlich Dzaoudzi, das nur wenig größer als Gibraltar ist und durch einen Damm mit Petite Terre verbunden ist. Im Unterschied zum Rest der Komoren, wo der arabische Einfluss deutlich ist, besitzt Mayotte keine labyrinthischen Medinas, sondern breite Straßen, an denen sich Hütten entlangziehen, die aus geflochtenen Palmenblättern oder mit Ton oder Stroh bedeckten Pfählen und Zweigen konstruiert sind. Es ist eine Insel mit vulkanischem Ursprung und besitzt als älteste Insel des Archipels keine bemerkenswerten Erhebungen. Die umliegenden Korallenriffe sind ein ideales Ziel für Liebhaber des Wassersports.
Hier herrscht tropisches Klima, mit einer warm-feuchten Jahreszeit von November bis April und einer trockenen Jahreszeit von Mai bis Oktober. Im Großteil des Jahres beträgt die Temperatur perfekte 25°C, dank der Passatwinde, die einen zarten Duft von Ylang Ylang, Gewürznelken, Zimt und Vanille mitbringen.
Man geht davon aus, dass die ersten Einwohner der Inseln aus Indonesien/Polynesien hierher gekommen sind, doch die Spuren dieser ursprünglichen asiatischen Kultur haben sich mit den späteren Wellen afrikanischer, arabischer und persischer Einwanderer vermischt und sind von diesen nicht mehr auseinanderzuhalten. Die ersten Europäer, die in diese Breiten kamen, waren die Portugiesen, die die Komoren im Laufe der darauffolgenden zwei Jahrhunderte lediglich zum Aufstocken ihrer Vorräte auf ihren Fahrten entlang der afrikanischen Ostküste nutzten. Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts begannen sich die Franzosen für die Komoren zu interessieren und eroberten durch Siege über die lokalen Sultanate die komplette Herrschaft über die Inseln.
Die Unabhängigkeit von Frankreich ging allmählich vor sich. 1947 erzielten die Komoren Verwaltungsautonomie, 1961 folgte die Regierungsautonomie und die vollständige Unabhängigkeit wurde unilateral am 6. Juli 1975 ausgerufen. Mayotte weigerte sich von Anfang an der neuen Republik beizutreten und verband sich stattdessen immer fester mit Frankreich. Heute feiert Mayotte sowohl die muslimischen Feste als auch Weihnachten und sogar den Jahrestag des Sturms auf die Bastille am 14. Juli.

Bei folgenden Seereisen kann dieser Hafen als Anlaufstation enthalten sein: