GOLFSTAATEN KREUZFAHRT:
Kreuzfahrtgebiet: Persicher Golf Jemen Hodeidah
Kreuzfahrthafen: Hodeidah
Jemen ist in seiner heutigen Form als Republik erst in jüngerer Zeit durch die Vereinigung von Nordjemen (das bereits
seit 1962 Republik ist) und Südjemen (ehemals britisches Protektorat, seit 1967 unabhängig) entstanden. Auf einer Fläche von circa
530.000 km2, also kaum weniger als der Fläche Frankreichs) hatte Jemen 1994 über 14 Millionen Einwohner, nach Schätzungen von 2004
betrug diese Zahl mehr als 20 Millionen.
Die Bevölkerungsdichte ist also sehr niedrig, das demographische Wachstum des Landes ist jedoch groß. Der größte Teil der Einwohner
konzentriert sich in den ländlichen Gegenden der Hochebene, während die Bevölkerung der Städte ein Drittel der Gesamtzahl nicht
übersteigt (33%).
Das Land hat eine mehr als 3000 Jahre lange Geschichte, insbesondere dank der Stadt Marib, der Hauptstadt des Antiken Reichs der
Königin von Saba. Das Klima wird größtenteils durch die Wüsten bestimmt: an der Westküste ist es warm und feucht, auf den Hochebenen
und westlichen Bergen ist es dagegen durch den Einfluss der Monsune temperierter und im Osten herrscht extrem warmes und trockenes
Wüstenklima.
Hodeidah, (Hadeida, Al-Hudaida, Hodeida) ist nach der Hauptstadt Sanaa und der an der Südküste am gleichnamigen Golf
liegenden Stadt Adan (Aden) die drittgrößte Stadt Jemens und wichtiges Erdölzentrum. Es liegt an der Westküste nördlich der Meerenge
von Bab-al-Mandab, die Asien und Afrika, genauer gesagt Jemen und Dschibuti, voneinander trennt und vom südlichen Roten Meer umspült
wird. Die Stadt erlebte unter osmanischer Herrschaft im 19. Jahrhundert einen Aufschwung, wurde jedoch 1961 durch einen verheerenden
Brand größtenteils zerstört.
Dieses Ereignis war der Anlass zur Wiedergeburt Hodeidahs mit einem neuen, moderneren, größeren und leistungsfähigeren Hafen. In dieser Aufbauphase spielten sowjetische Firmen und Hilfen eine fundamentale Rolle. Hodeidah war in den 70er und 80er Jahren auch sowjetischer Marinestützpunkt. Von einem sowjetischen Betrieb wurde beispielsweise im Jahr 1961 die Straße gebaut, die noch heute Hodeidah mit Sanaa verbindet. Diese wichtige Verbindung schlängelt sich über mehr als 200 Kilometer durch die Berge und ist wirklich spektakulär: auf ihrem Weg vom Meer bis ins Landesinnere erreicht sie bis zu 2900 Meter Höhe, bevor sie zur in 2400 Metern über dem Meeresspiegel liegenden Hauptstadt Sanaa hinabführt. Sanaa wurde dank seiner typischen Architektur mit mehrstöckigen, mit Zinnen verzierten Bauwerken in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Die Berghänge weisen weitflächige Terrassierungen auf und bieten mit ihren kleinen Siedlungen und Landgütern ein malerisches Bild. Ebenso interessant ist das hiesige großartige Bewässerungskanalsystem, das seit Jahrhunderten im Einsatz ist und dessen Ziel darin besteht, das kostbarste Gut dieser Gegend bestmöglich und auf sparsamste Weise auszunutzen: das Wasser. Die Landschaft ist von beeindruckenden mittelalterlichen Zitadellen und typischen Steinhäusern mit Gipszinnen übersät.
Hodeidah ist die einzige Hafenstadt in Nordjemen und Hauptstadt der Region Tihama. Hier befindet sich ein Fischmarkt,
auf dem es von Verkäufern und Käufern nur so wimmelt und der traditionsgemäß in den frühen Morgenstunden geöffnet ist. Das städtische
Ballungsgebiet zählt circa 298.000 Einwohner (1995). Das historische Zentrum ist um Hakoume, das Haus des englischen Gouverneurs, und
einige Bauten des Alten Hafens angeordnet. Wie in ganz Jemen hat auch hier das lokale Kunsthandwerk antike Traditionen: dazu gehören
Altsilber, Bernstein (Vorsicht vor Fälschungen!), Öllampen und Gegenstände aus Alabaster ebenso wie handgeflochtene Körbe und
Keramik.
Die Küche ist von dem traditionellen Gericht Saltah, einer Fleischsuppe mit Kräutern, gekennzeichnet. Hammel-, Kuh- oder
Geflügelfleisch wird häufig mit Reis, Gemüse oder frischem Brot serviert. Je nach Geschmack wird es sehr unterschiedlich gewürzt und
manchmal auch mit einheimischem Honig verfeinert. Die beliebtesten Getränke sind Tee und Qisher, der aus der Schale von gerösteten
Kaffeebohnen mit Kardamom und anderen Gewürzen zubereitet wird. Da der Islam den Genuss von alkoholischen Getränken verbietet, werden
sie nur in einigen internationalen Hotels serviert. Aus der Region von Hodeidah werden Kaffee, Leder, Baumwolle und
Datteln exportiert.
Bei folgenden Seereisen kann dieser Hafen als Anlaufstation enthalten sein: